Die DHB-Frauen treffen im Halbfinale der Frauen-WM 2025 auf Frankreich. Der Titelverteidiger setzte sich in Rotterdam ohne Probleme mit 31:26 (17:12) gegen den WM-Dritten Dänemark durch. Wir berichten über das spannende Handball-Duell zwischen Frankreich und Deutschland im Liveticker!
Heute im LIVETICKER: Das Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich
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Liveticker: Deutschland gegen Frankreich
Die Begegnung Deutschland gegen Frankreich in der Vorschlussrunde, Deutschlands erstes Halbfinale bei einem großen Turnier seit 2008, findet am Freitag, 12. Dezember 2025, um 17:45 Uhr in der Ahoy Arena in Rotterdam statt. Die Halbfinal-Partie wird live auf Sporteurope.TV sowie in der ARD-Sportschau im Free-TV übertragen.
Bundestrainer Gaugisch vor Halbfinale: Frankreich verfügt über Spielerinnen mit großer Erfahrung
Bundestrainer Markus Gaugisch geht mit großem Respekt in das WM-Halbfinale der deutschen Handballerinnen gegen Frankreich. Vor allem die Erfahrung mache den Titelverteidiger so stark: „Frankreich ist eine Mannschaft mit einer großen Erfahrung und Spielerinnen, die in ihren Vereinen und der Nationalmannschaft bereits um viele Meisterschaften und Pokale gespielt haben“, sagt Bundestrainer Markus Gaugisch. „Sie spielen häufig mit zwei Kreisläuferinnen. Sie haben aber auch offensiv weitere Möglichkeiten mit starken Durchbrüchen und auch wurfgewaltigen Spielerinnen aus dem Rückraum. Mit Hatadou Sako haben sie auch eine sehr starke Torhüterin im Kasten.“
Das Team von Frankreich mit Spielerinnen und Trainer im Überblick:
| Position | Name (Nummer) |
|---|---|
| Tor: | Floriane André (12), Camille Depuiset (30), Hatadou Sako (99) |
| Feld: | Léna Grandveau (34), Tamara Horacek (22), Emma Jacques (25), Orlane Kanor (21), Fatou Karamoko (96), Clarisse Mairot (5), Méline Nocandy (2), Marie Helene Sajka (15), Nina Dury (14), Lucie Granier (28), Alicia Toublanc (3), Suzanne Wajoka (98), Sarah Bouktit (32), Pauletta Foppa (26), Oriane Ondono (29) |
| Trainer: | Sébastien Gardillou |
Das deutsche Team hatte erst im März zweimal gegen Frankreich gespielt – und sich dabei sowohl in Trier (25:28) als auch in Besançon (29:30) teuer verkauft. Auch im epischen Viertelfinale der Olympischen Spiele von Paris 2024 vor der Weltrekordkulisse von 26.548 Zuschauern schnupperte Deutschland beim 23:26 an einer Überraschung. „Wir sind nicht Favorit gegen Frankreich, aber die Mannschaft weiß, was sie kann. Das ist eine gute Voraussetzung“, sagte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes. Das Team sei „locker, fokussiert und gierig. Man spürt, die Frauen wollen mehr.“
Auf den Tag genau 20 Jahre nach dem bislang letzten Pflichtspielsieg gegen Frankreich brennen Gaugisch und seine Spielerinnen darauf, den Fluch gegen das Weltklasse-Team zu beenden. „Jetzt wollen wir uns auch belohnen“, sagte DHB-Coach Gaugisch und versprach: „Wir werden alles auf der Platte lassen.“ Gelingt die Überraschung, winken der Mannschaft um Kapitänin Antje Döll mindestens zusätzliche 200.000 Euro WM-Prämie. Über 100.000 Euro durfte sich das Team bereits durch den ersten Sprung in ein WM-Halbfinale seit 18 Jahren freuen. Dass seine Spielerinnen es nach Rotterdam geschafft haben, sei „kein Zufall, sondern wir haben gut gespielt“, bekräftigte Gaugisch zuversichtlich. „Wir sind breit aufgestellt, alle sind fit.“
DHB-Sportvorstand Ingo Meckes sieht trotzdem Chancen. „Frankreich ist natürlich eine Mannschaft mit überragenden Einzelspielerinnen. Aber ich glaube, dass wir dem auch als Mannschaft begegnen können. Mit dieser Abwehr, die wir bis jetzt gestellt haben, brauchen wir eigentlich vor keinem Gegner Angst zu haben. Alles was jetzt kommt ist Bonus – und deshalb freuen wir uns nun auf Frankreich“, sagte Meckes.
Statistiken des DHB-Teams vor dem Halbfinale
Im deutschen DHB-Team haben vor dem Halbfinale vier Spielerinnen eine beeindruckende Torquote von 100%: Lisa Antl (14 Tore), Julia Maidhof (5), Torhüterin Katharina Filter (3) und Jolina Huhnstock (1). Die meisten Tore erzielten bis zum Viertelfinale Antje Döll (39), Nina Engel (28) und Nieke Kühne (22). Die meisten Assists (deutsch Vorlagen) haben die Rückraumspielerinnen Xenia Smits (20), Emily Vogel (18) und Alina Grijseels (11). Bei den Steals (Balleroberungen) liegen Xenia Smits (10), Aimée von Pereira (8) und Annika Lott (7) teamintern vorne.
DHB-Frauen wollen ins Finale und beschwören WM-Wunder von Rotterdam
Die DHB-Frauen können erstmals seit dem Wunder von Oslo vor 32 Jahren in ein WM-Finale einziehen und DHB-Team ist heiß aufs erste deutsche WM-Halbfinale seit 18 Jahren – das drang beim Bundestrainer und seinen Spielerinnen vor dem Spiel am Freitag in der niederländischen Hafenstadt aus jeder Pore. Der Respekt vor Titelverteidiger Frankreich? Groß. Die Gier? Noch viel größer! „Jetzt müssen wir uns einfach dafür belohnen, dass wir so weit gekommen sind und so ein tolles Turnier gespielt haben“, sagte Torhüterin Katharina Filter nach der Einheit am Donnerstag. Und Gaugisch betonte: „Wir werden alles auf der Platte lassen. Die Gier ist da.“
Sieben klare Siege und ein neues Selbstverständnis bestärken die deutsche Mannschaft in dem Glauben, ihr Weihnachtsmärchen mit dem Wunder von Rotterdam zu krönen. Mit dem überhaupt erst zweiten Einzug in ein WM-Finale nach dem Gold-Coup vor 32 Jahren wäre zugleich die erste Medaille seit 2007 perfekt. „Alles ist drin!“, sagte Filter. Der Heimvorteil von den WM-Festtagen in Stuttgart und dann Dortmund ist in den Niederlande zwar dahin. Doch viele deutsche Handball-Fans werden sich über das Wochenende auf den Weg nach Rotterdam machen, vor den TV-Bildschirmen und Livetickern in Deutschland wird zudem erneut ein Millionenpublikum mitfiebern.
Eine, die eine Wiederholung des sensationellen Titelgewinns von 1993, das viel zitierte „Wunder von Oslo“, für realistisch hält, ist Andrea Bölk. „Das Wunder von Rotterdam ist absolut möglich. Wenn du auf einer Euphoriewelle schwimmst, kann alles passieren. Das war auch bei uns 1993 so“, sagte die Mutter von Emily Vogel (geborene Bölk) dem SID: „Jetzt geht es um Selbstverständnis und Selbstvertrauen. Nur als Team kann es funktionieren.“ Frankreich, das sein Viertelfinale am späten Mittwochabend mit 31:26 gegen den WM-Dritten Dänemark gewann, sei „schlagbar. Wir brauchen aber auch einen Sahnetag von der gesamten Mannschaft, vor allem von den Torhütern.“
Bundestrainer Gaugisch, der noch während der Einheit am Laptop den Halbfinalgegner studierte, weiß um die Schwere der Aufgabe. Mit den Französinnen, immerhin dreimaliger Handball-Weltmeister, wartet nun der erste absolute Weltklasse-Gegner im Turnierverlauf. „Du musst eine gewissen Coolness gegen Frankreich mitbringen„, sagte der 52-Jährige und bekräftigte, sein Team habe „keine Angst“ vor der Aufgabe.
Nicht zuletzt die Deckung um Chefin Aimée von Pereira präsentierte sich im Turnierverlauf bereits in Medaillenform. Teammanagerin Anja Althaus bezeichnete das defensive Bollwerk in den WM-Tagen gar als „angsteinflößend“. Und auch Filter hofft, dass auch ein Team wie Frankreich „so langsam mitbekommen“ hat, „wie wir unsere Spiele gewonnen haben“. Sie grinste.
Niederlande trifft auf Top-Favorit Norwegen
Derweil träumen auch die Niederländerinnen von einer Medaille bei ihrer Heim-WM. Der Co-Gastgeber gewann 28:23 (14:9) gegen Ungarn und zog damit in das Halbfinale ein. Dort wartet nun Olympiasieger und Top-Favorit Norwegen, der bereits am Dienstag mit dem 32:23-Kantersieg gegen Montenegro die Runde der letzten vier erreicht hatte.
Die Medaillen werden am Sonntag in Rotterdam vergeben.
(Mit Material vom SID)
