Frauen-WM 2025: Deutschland gegen Färöer in Dortmund

Deutschlands Handballerinnen feierten ihre nächste Torparty in Dortmund mit einem wilden Jubelkreis, dann schwor Kapitänin Antje Döll ihre Mitspielerinnen direkt auf die Matchball-Spiele ein: Mit einem ungefährdeten 36:26 (20:14) gegen die Färöer haben die DHB-Frauen das Tor zum Viertelfinale bei der Frauen-WM 2025 ganz weit aufgestoßen.

Nach dem vierten Sieg im vierten WM-Spiel kann die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch schon am Donnerstag die Final-Runde vorzeitig klar machen.

DHB-Frauen weiter im WM-Flow

Zwar benötigte das deutsche Team beim Hauptrundenauftakt gegen die WM-Debütantinnen eine 15-minütige Warmlaufphase. Doch angepeitscht von den 7.122 Fans in der Dortmunder Westfalenhalle zogen die DHB-Frauen das Tempo an und weckten mit der nächsten beherzten Vorstellung zarte Medaillenhoffnungen. „Wie wir heute geackert haben, das war aller Ehren wert“, sagte Gaugisch bei Sporteurope.TV: „Wir hätten noch einige Tore mehr werfen können.“

Zur besten deutschen Werferin avancierte einmal mehr Linksaußen und Kapitänin Anje Döll mit sechs Treffern. Der Schlüssel zum Sieg war nach anfänglichen Schwierigkeiten erneut die kompakte 6:0-Abwehr, aus der zahlreiche Schnellangriffe resultierten.

Das Viertelfinale zum Greifen nah

Mit 6:0 Punkten führt die DHB-Auswahl die Hauptrundengruppe II souverän an und hat nun zwei Matchbälle: Schon ein Punkt im nächsten Spiel am Donnerstag (18.00 Uhr/Sporteurope.TV) gegen Montenegro (4:2 Punkte) würde zum vorzeitigen Viertelfinaleinzug reichen. Bei einem Sieg wäre sogar das Weiterkommen als Gruppensieger garantiert – ganz unabhängig vom letzten Hauptrundenspiel am Samstag gegen Spanien (2:4).

„Es ist alles drin. Norwegen thront ein bisschen über allen, der Rest ist schlagbar“, sagte Florian Kehrmann bei Sporteurope.TV. Der Männertrainer des TBV Lemgo zeigte sich begeistert und zog Parallelen zur eigenen Vergangenheit: „Wir haben auf dem Weg zum Titel 2007 auch die Zwischenrunde in Dortmund gespielt, vielleicht ist das ein gutes Omen.“

Ungeachtet der makellosen Vorrunde in Stuttgart hatte Gaugisch seine Spielerinnen eindringlich vor dem ersten Auftritt in Dortmund gewarnt. Die Färöer hätten einen „sehr unangenehmen Spielstil“ und seien ein Gegner, „der wirklich Qualität hat“. Von dieser Qualität konnte sich die deutsche Mannschaft zunächst selbst überzeugen. Vorne lief es zu Beginn noch nicht richtig rund, hinten fehlte der Zugriff – ein 8:8 nach einer Viertelstunde war die Folge.

Schwarz-rot-goldene Partyzone in Dortmund

Deutschland ließ sich von der schnörkellosen Spielweise des Außenseiters, der in der Vorrunde schon Spanien (27:25) überrumpelt hatte, nicht beeindrucken. Als Katharina Filter hinten erneut parierte und Döll per Schnellangriff mit ihrem vierten Tor im vierten Versuch auf 15:10 (22.) erhöhte, verwandelte sich die Arena vollends in eine schwarz-rot-goldene Partyzone.

Selbst eine Phase von fast acht Minuten mit nur einem Tor zu Beginn der zweiten Halbzeit überstand das deutsche Team schadlos. Hatte ein solcher Negativlauf in der Vergangenheit noch häufig für einen Knacks gesorgt, antwortete die DHB-Sieben diesmal auf ihre Art: Ein 4:0-Lauf binnen gut zwei Minuten sorgte für ein beruhigendes 25:17 (40.) – die Vorentscheidung.

DHB-Frauen voller Zuversicht

Markus Gaugisch schüttelte den Kopf. Die Aufgabe zum Auftakt in die Hauptrunde gegen die Färöer ist für Deutschlands Handballerinnen auf dem Papier zwar die leichteste in der zweiten Turnierphase. Doch die Partie der DHB-Frauen gegen den furios aufspielenden Underdog als Pflichtsieg zu bezeichnen? „Das klingt immer so überheblich“, sagte der Bundestrainer. „Wir schauen auf uns, machen unseren Job – und dann gucken wir, wie gut der Job eben war.“

Vor dem Anwurf am Dienstagabend in der Dortmunder Westfalenhalle ist die Rollenverteilung dennoch klar: Das DHB-Team geht mit 4:0 Punkten als klarer Favorit in den Kampf um die Finalrunde, der Außenseiter hat wie die weiteren deutschen Gegner Montenegro und Spanien nur 2:2 Zähler auf dem Konto. „Wir haben jetzt alles in der eigenen Hand. Aus dieser Position wollen wir mit Stärke die Hauptrunde bestreiten“, sagte Sportvorstand Ingo Meckes.

Tatsächlich ist die Rechnung simpel: Zwei Siege in der Hauptrunde reichen der DHB-Auswahl auf ihrer Medaillenmission bereits sicher zum Einzug ins Viertelfinale. Alina Grijseels von Borussia Dortmund, die den besonderen Heimspielen in der Dortmunder Westfalenhalle entgegenfiebert, denkt sogar noch einen Schritt weiter. „Wir wollen alle drei Spiele gewinnen, um Erster in der Hauptrunde zu werden und wahrscheinlich Norwegen im Viertelfinale aus dem Weg zu gehen.“

Klarer Favorit gegen die Färöer

Gegen die Debütantinnen von den Färöer Inseln, die mit ihrem Überraschungserfolg gegen die Spanierinnen (27:25) in der Vorrunde für Furore sorgten und von vielen Fans in Deutschland unterstützt werden, soll nach der makellosen Vorrunde mit drei Siegen aus drei Spielen der Grundstein dafür gelegt werden. „Es wird für die ein Fest – und da müssen wir aufpassen, aber wenn wir so konzentriert wie in den vergangenen Spielen reingehen, dann sollten wir auch gewinnen“, sagte Meckes zuversichtlich.

Gaugisch sieht eine echte Aufgabe auf sein Team zukommen. „Das ist wirklich ambitioniert“, warnte der 51-Jährige. Die Färöer hätten einen „sehr unangenehmen Spielstil“ und seien ein Gegner, „der wirklich Qualität hat“. Alles andere als ein deutscher Sieg, das weiß auch Gaugisch, käme aber einer Riesenüberraschung gleich.

(Mit Material vom SID)

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