Nach dem Auftaktspiel bei der Frauen-WM 2025 steht für die deutschen DHB-Frauen bereits die nächste Herausforderung an. Am 29. November 2025 trifft die DHB-Auswahl um 18 Uhr in Stuttgart auf das Team von Uruguay, das nach langer Pause auf die WM-Bühne zurückkehrt.





Die Südamerikanerinnen verloren den Auftakt gegen Serbien sehr deutlich mit 19:31, zogen aber die Sympathien der Zuschauer*innen in Stuttgart auf ihre Seite. Die DHB-Frauen sollten ihre Aufgabe ernst nehmen und ihre flüchtigen Fehler im Spielaufbau abstellen.
Ein Wiedersehen nach 28 Jahren: Uruguay und die Frauen-WM in Deutschland
Für Uruguay ist es die sechste Teilnahme an einer Frauen-Weltmeisterschaft, doch die Verbindung nach Deutschland ist eine ganz besondere: 1997 qualifizierten sich die Südamerikanerinnen erstmals überhaupt für eine Weltmeisterschaft und gaben ihr Debüt auf deutschem Boden. Während Deutschland damals die Bronze-Medaille gewann, beendete Uruguay mit Trainer Leonardo Punales das Turnier auf dem 24. Platz.
Es ist eine schöne Klammer, die die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet, auch wenn die Bilanz Uruguays bei den bisherigen Teilnahmen (1997, 2001, 2003, 2005, 2011) eher durchwachsen war. Die beste Platzierung erreichte man 2011 mit Rang 20. Nach einer 14-jährigen Pause ist dem Team erneut der Sprung in eine WM-Endrunde gelungen.
Ein Blick in die Historie zeigt: Die WM 2025 ist die vierte Frauen-Handball-Weltmeisterschaft, die in Deutschland ausgetragen wird. Bei den ersten beiden, 1965 und 1997, gewann Deutschland jeweils die Bronze-Medaille. Lediglich 2017 scheiterte man im Achtelfinale gegen Dänemark.
Bei Uruguay steht das Team im Fokus
Uruguays Frauen-Nationalmannschaft baut im Wesentlichen auf Spielerinnen der heimischen Topklubs. Ein zentraler Block des Teams kommt vom Spitzenreiter Club Atletico GOES. Insbesondere der Rückraum ist durch diese zentrale Achse geprägt. Voraussichtlich werden hier die Schwestern Martina und Camila Barreiro gemeinsam mit Sabrina Grieco eingesetzt. Grieco soll dabei vor allem für die entscheidenden Tore aus der zweiten Reihe sorgen. Am Kreis bringt Viviana Ferrari die nötige Erfahrung mit: sie durfte schon 2011 als 19-Jährige WM-Luft schnuppern. Den Rückhalt im Tor bilden Agustina Modernell und Viviana Hergatacorzian.
Im Angriff stechen zwei Namen als Toptorjägerinnen heraus: Catalina Tournier auf Rechtsaußen und Sabrina Grieco im linken Rückraum. Tournier war in der laufenden Saison mit 74 Treffern die erfolgreichste Torschützin und hat im gesamten Kalenderjahr 2025 beeindruckende 154 Tore erzielt. Grieco folgt ihr dicht mit 72 Saisontoren und steht bei 169 Treffern für das Kalenderjahr.
Physischer Nachteil: Uruguays Trainer setzt auf Intensität und Tempo
Uruguays Trainer Leonardo Punales begegnet den Herausforderungen der Weltmeisterschaft mit Realismus. Er benennt offen eine Schwachstelle seines Teams: „Wir haben keinen international anerkannten Körperbau, was uns auf Weltmeisterschaftsebene Schwierigkeiten bereiten kann, aber wir versuchen, dies durch Beweglichkeit und Intensität auszugleichen.“ Man versuche diesen Nachteil durch hohe Beweglichkeit und Intensität auszugleichen.
Gerade da ein Großteil der Gruppe nach 14 Jahren erstmals wieder auf dieser globalen Bühne steht, ist der Fokus klar: Der eigene Spielstil setzt auf aggressive Verteidigung und intensives Laufen. Ziel sei es, auch unter Druck effektiv zu bleiben und so wertvolle Erfahrungen für die Weiterentwicklung des Teams zu sammeln.
Klare Verhältnisse gegen Uruguay setzen
Trotz der unbekannten Spielweise des Gegners ist die Ausgangslage für Deutschland eindeutig. Kapitänin Antje Döll betonte nach der Gruppenauslosung auf dhb.de: „Uruguay ist eine Mannschaft, die wir noch nie gespielt haben. Da sind wir der klare Favorit.“
Alles andere als ein deutlicher Erfolg gegen Uruguay wäre eine Enttäuschung, umso mehr wollen die DHB-Frauen im zweiten Spiel in der Stuttgarter Porsche-Arena den nächsten Schritt gehen. „Sie spielen keinen typischen Stil aus Europa. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, erklärte Torfau Katharina Filter, wohlwissend, das ihr Team das Hauptrunden-Ticket mit einem weiteren Sieg bereits vor dem Abschlussspiel gegen Serbien am Sonntag sicher hätte: „Es ist ein Gegner, den wir nicht unterschätzen dürfen.“